Erst im 14. Versuch gelang es dem SC Westfalia Herne eine Partie der laufenden Oberliga Westfalen-Spielzeit siegreich zu gestalten. Gegen Westfalia Rhynern platzte der Knoten und die Elf von Coach David Zajas ging nach einem verdienten 2:0 als Gewinner vom Platz.
Lob für den Spielaufbau, Kritik für die Effizienz vor dem Tor
Herne zeigte eine in dieser Saison bislang kaum zu sehende Mannschaftsleistung und dominierte den Gegner über große Teile des Spiels. Aufgrund der vielen vergebenen Chancen hätte der Sieg sogar noch deutlich höher ausfallen können, wahrscheinlich sogar müssen.
Trainer Zajas bemängelte die Chancenverwertung, aber hatte im selben Atemzug auch Lob für die Entstehung dieser übrig: „Grundsätzlich: Wenn man eine Torchance hat, dann muss man die Torchance auch nutzen. Vor allem in dieser Klarheit. Auf der anderen Seite muss man aber auch bedenken, dass man auch erstmal zu diesen Situationen kommen muss. Da haben wir nach vorne super Fußball gespielt. Dementsprechend überwiegt bei mir jetzt nicht der Ärger über die vergebenen Chancen. Die Entstehung dieser war mehr als positiv.“
Durststrecke von über drei Monaten
Die Monate bis zum langersehnten ersten Sieg dieser Spielzeit waren für den Sportclub nervenauftreibend und turbulent. Nach einem völlig verkorksten Saisonstart gab Ex-Trainer Christian Knappmann im Oktober seinen Rücktritt als Cheftrainer bekannt, da er der Mannschaft „in dieser Situation keine Hilfe“ mehr war, wie er gegenüber RevierSport erklärte. Unter dem 40-Jährigen holte Westfalia Herne in sechs Saisonspielen lediglich ein mageres Pünktchen. Auch Co-Trainer Danny Voß, der übergangsweise an der Seitenlinie agierte, konnte das Ruder nicht rumreißen und blieb in seiner kurzen Zeit als Hauptverantwortlicher punktlos.
Neu-Trainer Zajas, der kurze Zeit später vorgestellt wurde, brauchte sechs Anläufe für die langersehnten drei Punkte. Der 38-Jährige sah in seiner Amtszeit „auch vorher gute Spiele“, nur mit dem Siegen sollte es nicht klappen. Nach dem 2:0-Erfolg gegen Rhynern ist der Druck nun endlich weg und der Kopf wieder frei, wie Zajas erzählte: „Ich glaube, dass das für die Psyche der Jungs verdammt wichtig ist. Zu sehen, dass man doch noch gewinnen kann. Gegen einen Gegner von oben und dann auch zu Null.“
Dezember-Ziel: Sechs Punkte bis Weihnachten einfahren
Trotz des Sieges tragen die Herner weiterhin die Rote Laterne der Oberliga Westfalen. Mit dem Dreier gegen Rhynern ist Teil eins der Zielsetzung für das Restjahr umgesetzt. Zajas erklärte: „Wir haben gesagt, dass wir den Abstand punktetechnisch bis zur Winterpause so gering wie möglich halten müssen. Es geht für uns in den letzten zwei Wochen darum, sprich gegen Rhynern und in der kommenden Woche, noch einmal alles rauszuhauen und im besten Fall sechs Punkte zu holen.“
Vollenden kann die Mannschaft den Plan beim Auswärtsspiel gegen den Holzwickeder SC am kommenden Sonntag.